Mauerbienen lieben Kirschblüten

Hohe Bestäubungsquoten auch bei feucht-kalter Witterung

Bei Kirschen sind schlechte Wetterbedingungen und zu wenige aktive Bestäuber während der frühen Blütezeit ein wichtiger Grund für eine ungenügende Befruchtung. Da Honigbienen auch bei Sonnenschein und Windstille erst ab circa 12 Grad Außentemperatur in genügender Zahl ausschwärmen, fallen sie an kühlen Frühlingstagen als Bestäuber oft komplett aus. Wie können Kirschbauern sicherstellen, dass die für einen Vollertrag notwendigen 20-30 Prozent der Blüten selbst bei feucht-kalter Witterung bestäubt werden?

Auch bei Kälte aktiv

Eine bewährte Methode ist der Einsatz der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta). Diese heimische Wildbienenart ist der wichtigste natürliche Bestäuber der Süßkirsche und Sauerkirsche und dabei anderen Insekten weit überlegen. Das liegt insbesondere an ihrer Kältetoleranz, der großen Vorliebe für Kirschblüten und ihrem speziellen Pollensammelverhalten. So sind Mauerbienen bereits bei tiefen Temperaturen, schlechter Witterung und windigen Verhältnissen aktiv. Das ist gut für den Fruchtansatz: Denn ist eine Blüte einmal geöffnet, bleiben lediglich 4-5 Tage Zeit, damit eine Bestäubung auch zu einer erfolgreichen Befruchtung führen kann.

Effiziente Kreuzbestäubung

Fast alle Kirschsorten sind zur Befruchtung auf Kreuzbestäubung angewiesen. Hierfür ist das typische Zickzackflugverhalten der Mauerbiene zwischen Bäumen und Baumreihen ideal. Der kleine Flugradius von rund 100 Metern garantiert zusätzlich, dass die Bienen nur dort bestäuben, wo man sie wirklich braucht. Und das tun sie unerreicht effizient: 98 Prozent ihrer Blütenbesuche führen zu einer Bestäubung. Honigbienen etwa schneiden mit bloß 15 Prozent pro Individuum viel schlechter ab.

Mauerbienen sorgen in Kirschanlagen für

  • mehr Ertrag
  • größere Unabhängigkeit von Wetter und wilden Bestäubern
  • geringeren Arbeitsaufwand

Perfektes Timing: Bestäubung mit Osmipro Mauerbienen

Wer die optimale Bestäubung in seiner Kirschanlage nicht dem Zufall überlassen will, sichert sich die Arbeitsleistung der Gehörnten Mauerbiene. Pollinature bietet hierfür mit Osmipro500 ein einfach einsetzbares und zuverlässiges Produkt.

Osmipro500 für Kirschkulturen besteht aus 500 schlupfbereiten Mauerbienen, die auf Abruf innerhalb von nur zwei bis drei Arbeitstagen angeliefert werden. So holen Sie sich aktive Bestäuber genau dann in die Anlage, wenn Sie sie brauchen. Den speziell für Mauerbienen entwickelten Niststand mit hochwertigem Nistmaterial gibt es als Leihgabe kostenlos dazu.

Wie viele Mauerbienen brauche ich pro Hektar?

Pro Hektar empfehlen wir im Freiland 1500 bis 2000 Mauerbienen und im geschützten Anbau (Volleinnetzung) 2500 bis 3500 Mauerbienen. Die genaue Anzahl hängt von der Größe der Kirschbäume, dem Anbausystem sowie der Anzahl weiterer Bestäuber ab.

Haben Sie Fragen? Gerne bieten wir Ihnen eine unverbindliche Beratung für Ihren individuellen Fall an. Rufen Sie uns einfach an oder nutzen Sie das Kontaktformular.

Einsatz und Gebrauch

Platzierung: Die Nisteinheiten mit den Mauerbienen-Kokons sollten an einem möglichst offenen, unbeschatteten Standort aufgestellt werden, idealerweise am Rand der Anlage oder in Reihen, in denen junge Bäume nachgepflanzt wurden. Die Bienen haben bei großem Blütenangebot einen Flugradius von maximal 100 Metern.

Ausbringung: Erst wenn die Niststände montiert sind, dürfen die Bienen zu ihren Bestäubungsflügen starten.  Die ersten Männchen sind zu diesem Zeitpunkt meist schon geschlüpft und übernehmen die sofortige Bestäubung der ersten Blüten. Innerhalb von circa drei Tagen sind auch die Weibchen geschlüpft und sorgen für die volle Bestäubungsleitung von Osmipro500.

 

Zeitpunkt der Ausbringung

Öffnen Sie den Behälter mit den Mauerbienen-Kokons, sobald sich die allerersten Blüten in der Anlage öffnen. Bis dahin können die Kokons bei 2-4 Grad Celsius gelagert werden.

 

Pflanzenschutz

Wie bei Honigbienen und Hummeln ist auch bei Mauerbienen Vorsicht geboten, wenn Pflanzenschutzmittel verwendet werden. So können falsch eingesetzte Spritzmittel die Bienen vertreiben. Ein bienenschonender Pflanzenschutz ist daher wichtig für den erfolgreichen Einsatz von Mauerbienen in Obstanlagen. Grundsätzlich sollten zur Blütezeit keine bienentoxischen Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.

Sind aufgrund einer Behandlung negative Auswirkungen auf die Bienenpopulation zu beobachten, kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Der kombinierte Einsatz von Mauerbienen und anderen Bestäubern wie Hummeln oder Honigbienen ist absolut unproblematisch und wirkt sich sogar positiv auf die Befruchtung aus.