Mauerbienen

Fleißige Einzelgänger mit großem Pollenhunger

Dichter Pelz, schwarz-rostrote Färbung und unstillbarer Appetit auf Pollen und Nektar – Die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) und die Rote Mauerbiene (Osmia bicornis) zählen zu den häufigsten Wildbienenarten in Europa. Die friedfertigen Mauerbienen sind Einzelgänger: Sie bilden keinen Staat, produzieren keinen Honig, und jedes Weibchen legt eigene Eier.

Gehörnte Mauerbiene
(Osmia cornuta)

Die Weibchen der Gehörnten Mauerbienen werden wegen ihres dichten, schwarz-rostroten Pelzes und der relativen Größe (12-16 mm) leicht mit Hummeln verwechselt. Die kleineren Männchen sind durch weiße Gesichtsbehaarung gekennzeichnet. Die zwei kleinen Hörnchen der Weibchen geben dieser weit verbreitenden Wildbienenart ihren Namen. Die Männchen schlüpfen vor den Weibchen, meist im März, und überlassen ihnen nach der Paarung komplett das Brutgeschäft. Die frühe Schlupfzeit, hohe Blütentreue und Kälteunempfindlichkeit machen Gehörnte Mauerbienen zu idealen Bestäubern für früh blühende Steinobstkulturen.

Rote Mauerbiene
(Osmia bicornis)

Die Rote Mauerbiene ist mit 10-12 mm Größe (Weibchen) etwas kleiner als die Gehörnte Mauerbiene. Ihr Körper ist mit rötlich-braunen und am Hinterleib schwarzen Haaren besetzt. An Kopf und Brust sind Weibchen dunkel und die kleineren Männchen weißlich behaart. Die Rote Mauerbiene ist wegen ihrer enormen Anpassungsfähigkeit in ganz Europa verbreitet und lebt auch in Höhen über 1000 Metern. Diese Wildbienenart ist auch bei der Wahl ihrer Nistplätze sehr experimentierfreudig. Ihre Nester kann man in Gartenschläuchen, Türschlössern und sogar alten Mopedauspüffen finden. Sie schlüpft in der Natur meist vier Wochen nach der Gehörnten Mauerbiene im April und ist daher besonders gut für später blühende Kulturen geeignet.

Biologie der Mauerbiene

Nach der Paarung im Frühling sammeln die Weibchen Pollen und Nektar, um ihre Brut zu versorgen. Dazu reihen sie in natürlichen oder als Nisthilfe bereitgestellten Hohlräumen Brutzelle an Brutzelle und verschließen den Nesteingang mit einem dicken Lehmpfropfen. Mauerbienen haben nur eine Generation an Nachkommen pro Jahr. Das erwachsene Weibchen stirbt nach vier bis sechs Wochen. Sobald die Nachkommen aus dem Ei geschlüpft sind, ernähren sie sich vom bereitgestellten Pollen, wachsen kräftig und spinnen schließlich einen robusten Kokon. Darin verpuppen sie sich und entwickeln sich bis zum Herbst zu ausgewachsenen Mauerbienen. In diesem Stadium überwintern sie und sind bereit für die Bestäubung der ersten Blüten im neuen Jahr.

Ideale Insekten zur aktiven Bestäubung

Pollinature nutzt dieses Fortpflanzungsverhalten und überwintert die verpuppten Mauerbienen unter kontrollierten Bedingungen. Zuvor werden die Kokons sorgfältig von Parasiten befreit. Wenn Obstbauern die Mauerbienen zum Blütestart wieder als zuverlässige Bestäuber brauchen, liefert Pollinature pünktlich zum Blütestart die schlupfbereiten Insekten.

Natürliche Flugzeiten

Die folgende Tabelle zeigt die natürlichen Flugzeiten der Gehörnten und der Roten Mauerbiene.

Anfang März Mitte März Ende März Anfang April Ende April
Gehörnte Mauerbiene
Rote Mauerbiene